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Bruder Otto |
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Bruder Otto

Er war immer der heiterste in der Königsfamilie. Um 1867 kursierten jedoch bereits Gerüchte um eine angebliche Geisteskrankheit des 19jährigen Prinzen, denn es wurde berichtet, daß Otto unter seltsamen Unruhe- und Angstzuständen leide.
Schon 1865 ließ Marie ihren Sohn deshalb untersuchen, doch die Ärzte verwiesen auf ein "Jugendirresein", welches sich von selbst legen würde. Ottos Teilnahme am deutsch-französischen Krieg und die damit verbunden "Kriegserlebnisse" verschlechterten seinen psychischen Gesndheitszustand zusehens.
Bereits 1871 wurde Otto von seiner Familie "als nicht mehr sukzessionsfähig" betrachtet. Seine Verwirrtheits-, Angst- und Wahnzustände steigerten sich derart, sodaß er schließlich unter ständiger Bewachung im Schloß Nymphenburg behandelt wurde. Er isolierte sich immer mehr von seiner Aussenwelt. Später kam er nach Schloß Fürstenried, wo er ab April 1883 den Rest seines Lebens in Verwahrung verbrachte.
In seinem lebenslustigen Bruder sah Ludwig eine Art Stellvertreter, der statt seiner die ungeliebte Uniform trug, ihn bei militärischen Anlässen vertrat und für ihn an Jagden teilnahm.
Im Januar 1871 wird Friedrich Wilhelm im Spiegelsaal von Versailles zum deutschen Kaiser gekrönt. Ludwigs Bruder Otto, den der König in Vertretung geschickt hat, schreibt:
„Ach Ludwig, ich kann Dir gar nicht beschreiben, wie unendlich weh und schmerzlich es mir während jener Zeremonie zumute war, wie sich jede Fiber in meinem Innern sträubte und empörte gegen all das, was ich mit ansah. Welchen wehmütigen Eindruck machte es mir, unsere Bayern sich da vor dem Kaiser neigen zu sehen; ich war eben von Kindheit an so was nicht gewöhnt; mein Herz wollte zerspringen. Alles so kalt, so stolz, so glänzend, so prunkend und großtuerisch und herzlos und leer... Mir war´s so eng und schal in diesem Saale, erst draußen in der Luft atmete ich wieder auf.“
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Damit ihr wisst wie spät es ist.... |
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